Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin (MPIWG) wurde 1994 gegründet. Es ist eines von mehr als 80 Forschungsinstituten der Max-Planck-Gesellschaft. Seit seiner Gründung beschäftigt sich das MPIWG mit grundlegenden Fragen der Wissensgeschichte vom Neolithikum bis zur Gegenwart. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen eine historische Epistemologie, das heißt sie untersuchen, wie sich Kategorien des Denkens, des Beweisens und der Erfahrung in Wechselwirkung zwischen den Wissenschaften und den sie umgebenden Kulturen historisch herausgebildet haben. Ihre Forschungen befassen sich mit sich mit allen Epochen und Kontinenten, sie reichen von der babylonischen Mathematik bis zur gegenwärtigen Neurowissenschaft, von der Naturgeschichte der Renaissance bis zu den Anfängen der Quantenmechanik. Die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MPIWG bildet die Grundlage einer theoretisch orientierten Wissenschaftsgeschichte, die wissenschaftliche Praxis aus einer Vielzahl von methodischen und interdisziplinären Perspektiven betrachtet. Indem das Institut wissenschaftliches Denken und Handeln als historische Phänomene analysiert, schafft es eine Reflexionsebene für aktuelle Herausforderungen der Wissenschaften.